Science & Fun | Startseite |  Einführung in die 1H NMR Spektroskopie

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5. Indirekte Spin-Spin-Kopplung

Bei der Anwendung der NMR-Spektroskopie zur Unterstützung der Strukturaufklärung kommt Ihnen noch eine Komplikation in den Spektren zu Hilfe:
Bestimmmte Signale erscheinen bei genügend hohem Auflösungsvermögen nicht als einfache Maxima, sie bestehen aus Multipletts eng beieinanderliegender Linien charakteristischer Intensität.

Ein Beispiel:

Die zu Beginn erwähnte Verbindung CH3-CH2-CO-CH2-CH3 sollte zwei Resonanzsignale im NMR-Spektrum zeigen:
a) 2 -CH3 d = 0,6 ... 1,9 ppm
b) 2 -CH2-CO d = 1,9... 3,2 ppm.

Das experimentelle Spektrum bestätigt diese Voraussage:
experimentelles Spektrum
Aber das Methylprotonensignal erscheint als Triplett (relative Intensitäten etwa l : 2 : 1), während die Methylenprotonen ein Quartett (rel. Int. l : 3 : 3 : 1) verursachen.

Geben Sie eine allgemeine Erklärung für diesen experimentellen Befund, indem Sie die folgenden Fragen beantworten:
  1. Wodurch kommt es zur Aufspaltung von Resonanzsignalen?
  2. Wie nennt man diese Erscheinung?
  3. Wie können Sie die Anzahl der Linien eines Multipletts, d.h. die Multiplizität eines Signals bestimmen?
  4. Können Sie etwas über die relativen Intensitäten der Einzellinien eines Multipletts voraussagen?
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